Veranstaltungen
Heute, 29.01.25 - 02.11.25
SONDERAUSSTELLUNG
Während der Öffnungszeiten und nach Vereinbarung, Göschenhaus
Ausflucht nach dem Norden. Sonderausstellung zu Johann Gottfried Seumes „Mein Sommer 1805“ vor 220 Jahren
Ende März 1805 verlässt Johann Gottfried Seume (1763-1810) einmal mehr seine Leipziger Heimat. Im Gegensatz zum berühmteren „Spaziergang nach Syrakus“ muss er sich nun fast ausschließlich mit unbequemen Postkutschen zufriedengeben, da ihn eine Fußverletzung stark behindert. Vordergründig ist Seume Reisebegleiter eines jungen Adligen nach Dorpat (Tartu). Der eigentliche Grund liegt in der Heirat einer innig, aber heimlich geliebten Frau, die Seume während seines Grimma-Aufenthaltes kennengelernt hat. So ist die Reise letztlich eine persönliche Flucht, wie so oft in seinem Leben …
Bis Mitte September ist Seume unterwegs: Von Leipzig aus geht es über Dresden, Breslau und Warschau ins Baltikum. Die Weiterreise führt über St. Petersburg – inklusive einer Audienz bei der Kaiserin Maria Fjodorowna – nach Moskau und zurück. Der weitere Weg führt ihn durch Finnland, Schweden und Dänemark, um schließlich wieder in die deutschen Lande zu kommen.
1806 erscheint sein Reisebericht „Mein Sommer 1805“, Georg Joachim Göschen übernimmt dafür die Druckkosten. Bereits ein Jahr später erscheint in London eine englische Übersetzung, wenngleich etwas gekürzt.
Mit der Sonderausstellung wird die Gelegenheit genutzt, an die vor 220 Jahren begonnene Reise zu erinnern, die im Schatten des Italienberichtes Seumes steht – und das zu Unrecht.
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum Beginn der Grundsanierung des Göschenhauses, die Ende Sommer / Anfang Herbst 2025 starten soll.
- Die Ausstellung findet im 1. Obergeschoss des Museums statt und ist leider nicht barrierefrei.
Sa, 20. September 2025
Dokumente aus dem Göschenhaus
09.30-10.30 Uhr, Göschengarten
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des Museums Göschenhaus!
Am 20. September um 15 Uhr wird die neue Publikationsreihe „Dokumente aus dem Göschenhaus“ mit einem Hochzeitsbericht von 1816 im Rahmen einer Buchvorstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. Es ist zugleich die letzte öffentliche Veranstaltung vor Beginn der Haussanierung.
Über 200 Jahre mussten vergehen, bevor dieser Hochzeitsbericht das Licht der Öffentlichkeit erblicken konnte. Es ist ein einmaliges Dokument der Geschichte um 1800: Familie Göschen feiert im Juni 1816 mehrere Tage die Hochzeit der ältesten Göschentochter Henriette (1795-1888) mit Göschens Pflegesohn Franz Wilhelm Adolph Ludwig Susemihl (1787-1816). Ein Bruder des Bräutigams notiert akribisch, was – wann – wo in Hohnstädt passiert, sodass wir einen einmaligen Einblick in diese Feier nehmen können. Sorgsam aufbewahrt bei Göschen-Nachfahren in Oberbayern, konnte dieses Dokument die Zeiten überdauern, dazu auch jene Privatdrucke, die eigens für die Hochzeit angefertigt wurden. Thorsten Bolte (Museum Göschenhaus), der den Bericht transkribiert und kommentiert hat, wird über dieses Ereignis vor über 200 Jahren berichten.
Das Göschenhaus-Team freut sich schon auf Ihr Kommen.
Hinweise:
- Der Veranstaltungsort ist barrierefrei, eine Treppenstufe in das Haus kann mit einer mobilen Rampe überwunden werden
- Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten
- Wegen des begrenzten Platzangebotes im Kaminzimmer ist eine Voranmeldung sinnvoll
Zu Ihrer Information:
Es ist so weit: Die letzten Tage des Göschenhauses sind gezählt – natürlich vorläufig! Am Freitag, den 26. September 2025, öffnet das Museum noch einmal. Es folgt anschließend die komplette Beräumung, sodass alles für die anstehende Sanierung vorbereitet ist. Neben einer gründlichen Gebäudesanierung, wird dann auch die Ausstellung deutlich erweitert. Durch den Einbau eines Fahrstuhls sowie die Öffnung eines zugemauerten Eingangs wird zudem das Göschenhaus zu einem barrierefreien Museum. Der federführende Architekt hat als Bauzeit anderthalb Jahre angesetzt, sodass im Laufe des Jahres 2027 das Museum wieder an den Start geht.
Der Mitarbeiter des Göschenhauses ist natürlich weiterhin bei Fragen rund um das Göschenhaus erreichbar.